Geschichte

Junge Helden e.V. ist eine Initiative von Claudia Kotter. Und so fing alles an.

2003 sah sich Claudia Kotter und damit wir als ihre Familie und Freunde zum ersten Mal konkret mit dem Thema Organspende konfrontiert. Gemeinsam stellen wir fest, dass wir über Organspende zu wenig wissen und fragten uns, warum das so ist.

Wir begannen gemeinsam zu recherchieren und erkannten, dass zu dieser Zeit dem Thema Organspende von offizieller Seite kaum Beachtung geschenkt wurde. Deshalb beschlossen wir, etwas gegen die Unwissenheit zu tun und nicht darauf zu warten, dass externe Geschehnisse die Aufmerksamkeit auf das Thema Organspende lenken. Wir wollten dem Thema einen eigenen Anstrich verpassen und damit Aufmerksamkeit verschaffen: Junge Helden war geboren.

Seitdem machen wir es uns zur Aufgabe, Organspende in Deutschland vor allem bei jungen Menschen zu thematisieren und Wissen zu vermitteln. Dabei verfolgen wir unsere Aufklärungsarbeit unvoreingenommen und frei vom Drang zu missionieren.

Und das ist Claudia Kotters Geschichte

Im Alter von sieben Jahren wurde bei Claudia die seltene Autoimmunkrankheit Sklerodermie diagnostiziert. Trotz der Diagnose konnte Claudia ein relativ uneingeschräntes Leben führen, denn Claudia hat sich nicht als krank empfunden, die Krankheit aber auch nicht als ihren Feind verstanden. Vielmehr hat sie sich weiterhin an ihrem gesunden Umfeld orientiert und versucht ihre Krankheit in ein möglichst aktives Leben zu integrieren. Schon damals war ihr unbeschreiblicher Lebenswille und ihre Kraft zu spüren. Als sich mit 20 Jahren der Zustand ihrer Lunge jedoch enorm verschlechterte, wurde schnell deutlich, dass ihr Leben nur durch eine Lungentransplantation gerettet werden kann. Vier Jahre musste Claudia auf eine neue Lunge warten. Die Zeit bis zur Transplantation hat sie jedoch nicht mit Warten verbracht. Sie hat Junge Helden gegründet und einen neuen Umgang mit dem Thema Organspende etabliert. Anstatt zu moralisieren und pro zu agieren, hat Claudia den Weg für einen liberalen und lebensbejahenden Umgang mit dem Thema geebnet. Am 9. Mai 2007 wurde Claudia schließlich transplantiert und konnte ihr Leben danach noch intensiver als zuvor leben. Sie ist verreist, hat Sport gemacht, ein Buch geschrieben, sich noch mehr für Junge Helden stark gemacht, einfach jede Sekunde mit ihren Freunden und ihrer Familie genossen. Am 14. Juni 2011 ist Claudia an einem Herzversagen in ihrer Berliner Wohnung gestorben.

So plötzlich Claudi uns auch verlassen hat, so sehr hat sie uns aber auch auf diesen Moment vorbereitet. Das hat sie eher indirekt gemacht, aber indem sie ihre Gedanken und Vorstellungen immer mit uns geteilt, Diskussionen und offene Worte nie gescheut hat, haben wir immer deutlich vor Augen, wie Claudi handeln würde.

In ihrem Buch „Gute Nacht, bis morgen“ hat Claudia ihre Geschichte aufgeschrieben. Du kannst das Buch hier in unserem Shop bestellen.